Sehr geehrte
Damen und Herren,

Die Lage am Wohnungsmarkt bleibt ein Thema, das die Menschen in unserem Land bewegt. Das Ziel der Landesregierung hat sich nicht verändert: Jede Hessin und jeder Hesse soll eine angemessene Wohnung zu einem bezahlbaren Preis bekommen können.

Damit wir dieses Ziel „Bezahlbarer Wohnraum für alle“ erreichen, braucht es wirksame Impulse. Dafür ist die Stärkung des Sozialen Wohnungsbaus, die Förderung von Investitionen in klimagerechte Gebäude sowie die Unterstützung bei der Wohneigentumsbildung von besonderer Bedeutung.

Der klimagerechte und ressourcenschonende Wohnungsbau stellt eine besondere Herausforderung dar. Wohnungsbau kann heutzutage nicht mehr geplant und durchgeführt werden, ohne dessen Auswirkungen für das Klima und die Umwelt mitzudenken. Der Bund hat in seinem Klimaschutzgesetz das klare Ziel vorgegeben, in Deutschland bis ins Jahr 2045 die Treibhausgasneutralität zu erreichen. Bereits bis ins Jahr 2030 sollen nicht nur die Treibhausgasemissionen des Gebäudesektors nahezu halbiert, sondern auch der Energieverbrauch signifikant gesenkt werden. Dafür müssen Wohngebäude zukünftig über den gesamten Lebenszyklus weniger Treibhausgase emittieren sowie weniger Ressourcen, Fläche und Energie verbrauchen als heute.

Die Aufgabe der Politik wird es sein, Regelungen und Förderinstrumente an diesem Ziel auszurichten, ohne dabei jedoch Investitionen in den Wohnungsbau und -umbau oder die Bezahlbarkeit und Bedarfsgerechtigkeit der Wohnungen zu gefährden. Diese Aufgabe ist nicht trivial, sondern äußerst komplex. Hier wird von der Politik zurecht erwartet, dass sie in Zusammenarbeit mit den Partnerinnen und Partnern der Bau- und Wohnungswirtschat, den Mieter-, Sozial- und Umweltverbänden einen für allen gangbaren Weg vorzeichnet, der den sozialen Frieden nicht gefährdet.

Die Devise muss dabei sein, die Bezahlbarkeit des Wohnens und ein über den gesamten Lebenszyklus hinweg nachhaltiger, klimagerechter, flächen- und ressourcenschonender Wohnraum als Einheit zu betrachten und umzusetzen.

Dieser Gedanken leitet das Handeln der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt. Sie begreift nachhaltiges Handeln als Voraussetzung für ihren Geschäftserfolg. Günstige Mieten und Klimaschutz sollen in keinem Spannungsverhältnis stehen, sondern sozial ausbalanciert werden. So hat sich die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt das Ziel gesetzt, ihren gesamten Gebäudebestand klimaneutral zu entwickeln und das möglichst ohne zusätzliche Belastungen für die Mieterinnen und Mieter.

Die Erreichung dieses Zieles ist eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der das Land die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt mit zusätzlichen Eigenkapitalmitteln von 200 Millionen Euro unterstützt hat – so gehört es sich in einer Partnerschaft.

Bei der Bewältigung der kommenden Herausforderungen bin ich gewiss, dass die Nassauischen Heimstätte | Wohnstadt auch diese erfolgreich meistern wird. Und zwar so, wie sie es seit 100 Jahren tut: Indem sie sich an den Möglichkeiten und Bedürfnissen der Menschen in unserer Gesellschaft ohne hypothetische Renditeerwartungen orientiert und zeitgemäßen und bezahlbaren Wohnraum in einem attraktiven Umfeld anbietet.

 

Mit besten Grüßen

Tarek Al-Wazir
Hessischer Minister
für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen